Was bedeutet „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“?
7. Fachtagung der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung – Sektion Süd
Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung hat für die diesjährige Fachtagung der Sektion Süd das Thema „Alkohol: Gesundheit – Sucht – Genuss“ gewählt.
In diesem Rahmen durften wir den Aktionsplan Alkoholprävention des Landes Steiermark vorstellen. Der Tag wurde intensiv genutzt, um diese komplexe Thematik und ihre spannenden Themenbereiche zu diskutieren.
Zu Beginn durften wir aus der Vogelperspektive einen Blick auf die Gesellschaft und ihren Umgang mit Alkohol und den daraus entstehenden Herausforderungen sowie den Regulierungsmöglichkeiten (z.B. Aktionsplan Alkoholprävention der Steiermark) werfen.
Der Bogen wurde gespannt von der Entwicklungsgeschichte der Alkoholproduktion mit Beginn vor tausenden von Jahren über die unterschiedlichsten soziokulturellen und religiösen Mustern im Konsumverhalten (Elisabeth Fattinger- FH Joanneum) bis hin zur Frage Alkohol – Frauen – Recht (Anita Ziegerhofer, KF- Universität), die übrigens im 19. Jahrhundert aufgrund ihrer gesellschaftlichen Rolle als Mutter und Ehefrau, Sorge für ein alkoholfreies Leben ihrer Kinder und auch ihrer Männer tragen mussten.
Werner Luttenberger (LK Stmk.) gab einen Einblick in den Weinbau. Nebst Veränderungen in den letzten Jahrhunderten für den Steirischen Wein, präsentierte er die Initiative „Wine in Moderation“, die die KonsumentInnen über den richtigen und moderaten Umgang mit Wein aufklärt.
Nach der Mittagspause wurde von der Gesellschaftsperspektive in die Individuen-Perspektive übergegangen und die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf den Körper beleuchtet. Stoffwechselstörungen und Erkrankungen, die mit einem chronischen Alkoholmissbrauch in Zusammenhang stehen sowie die Grenze zwischen risikoarmen und gesundheitsschädigendem Alkoholkonsum wurden von Günter Krejs (MedUni Graz) und Karl-Heinz Wagner (Uni Wien) diskutiert.
Christoph Kraus (MedUni Wien) wies in seinem Vortrag auf die wichtige Rolle der AllgemeinmedizinerInnen in der Früherkennung eines problematischen Konsumverhaltens hin. AllgemeinmedizinerInnen sind aufgrund ihrer hohen Erreichungsquote für eine Früherkennung und rechtzeitige Behandlung in einer idealen Position. Ein wichtiger Behandlungsfaktor dabei ist vor allem die Patienten-Arzt-Beziehung.
Sehr spannend war auch von Eva Derndorfer (Buchautorin) zu hören, welchen Einfluss der Alkoholgehalt auf Geruch, Geschmack und Mundgefühl von alkoholischen Getränken hat. Zum Abschluss hörten wir von Sonja Lackner (MedUni Graz) noch einen spannenden Vortrag über den Einfluss des Alkohols auf die physische Leistungsfähigkeit. Welche Unterschiede im Alkoholkonsum zwischen Sportlern und Nicht-Sportlern sowie verschiedenen Sportarten beobachtet werden können.
Abrunden durften wir diesen spannenden und facettenreichen Tag mit unserer Umfrage was „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“ für die TeilnehmerInnen persönlich bedeutet.