Unser erstes Netzwerktreffen
Am 6.12.2017 fand zum ersten Mal das Netzwerktreffen „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“ statt. Rund 30 Personen, die bereits in der Vorbereitungsphase am Aktionsplan Alkoholprävention mitgearbeitet hatten, sind dem Aufruf gefolgt, sich weiterhin für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol zu engagieren und nutzten die Gelegenheit ihr Wissen zu aktualisieren und sich auszutauschen.
Und das nicht ohne Grund, denn weltweit betrachtet ist die europäische Bevölkerung jene mit dem höchsten Alkoholkonsum pro Kopf. Alkohol ist in Europa nach Tabak und Bluthochdruck die dritthäufigste Ursache für Erkrankung und Tod. Somit gehört der Umgang mit Alkohol zu den wichtigsten gesundheitspolitischen Themen.
Verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol in der Steiermark fördern
Die Steiermark ist als erstes Bundesland mit der Umsetzung eines Aktionsplans zur Alkoholprävention im Oktober 2016 gestartet und sieht zu insgesamt sieben Schwerpunkten Maßnahmenpakete vor. Das Ziel ist, einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol in der Steiermark zu fördern und negative Auswirkungen zu vermeiden respektive zu verringern. Um dies erreichen zu können, braucht es ein gemeinsames Engagement unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure in der Steiermark, die versammelt durch das Netzwerktreffen in Diskurs treten und Erfahrungen sowie Expert*innenwissen beisteuern.
Aktionsplan Alkoholprävention
Nach einleitenden Worten des Geschäftsführers des Gesundheitsfonds Steiermark HR Mag. Michael Koren, in denen ein klares Commitment für den Aktionsplan Alkoholprävention abgegeben wurde, durften Petra Wielender und Bianca Heppner, ebenfalls vom Gesundheitsfonds, einen Blick auf die Gesellschaft und ihren Umgang mit Alkohol und den daraus entstehenden Herausforderungen sowie den Regulierungsmöglichkeiten werfen. Dabei wurde im Speziellen auf den Aktionsplan Alkoholprävention fokussiert und die sieben Schwerpunkte inklusive der Maßnahmenpakete vorgestellt. Mit der Umsetzung des Aktionsplans hat die Steiermark als einziges Bundesland in Österreich eine Vorreiterrolle eingenommen. Mittels der initiierten Kampagne „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“ soll der Informationsstand der Bevölkerung niederschwellig erhöht und ein reflektieren erleichtert werden. Beispielsweise kann man unter hier als Unterstützer*in aktiv werden und erhält Infos zu Events, wissenswerte Tipps und Tricks, Erfahrungsberichte von Betroffenen und vieles mehr.
Dialogwoche Alkohol
Handlungsbedarf gibt es – das steht fest. Bei einem derart sozialen, kulturellen und traditionell verankerten Thema ist es allerdings schwierig überhaupt in Dialog zu kommen. Der Weg vom Genuss über die Gewohnheit hin zum Problem der Sucht ist kürzer als viele glauben, denn es wird kaum über die Risiken von Alkohol gesprochen. Allerdings wurde mit der 1. Österreichischen Dialogwoche Alkohol dieses Schweigen endlich gebrochen. Von 15. – 21. Mai 2017 wurde gefragt „wie viel ist zu viel“ mit dem Ziel den Informationsstand rund um das Thema Alkohol in der Bevölkerung zu erhöhen und Menschen dazu zu bringen, über Alkohol tabulos zu reden, so berichtete Claudia Kahr, Geschäftsführerin von VIVID – Fachstelle für Suchtprävention beim Netzwerktreffen. Die Messlatte wurde bereits in der ersten Dialogwoche sehr hoch gelegt- 221 Veranstaltungen im ganzen Land- gehören bei der nächsten „Dialogwoche Alkohol“ (20. bis 26. Mai 2019) getoppt. All jene, die sich an der Dialogwoche 2019 beteiligen wollen oder spannende Ideen haben können schon jetzt Kontakt aufnehmen – VIVID- Fachstelle für Suchtprävention, Land Steiermark info@vivid.at oder http://www.dialogwoche-alkohol.at/ und per Newsletter informiert bleiben.
Alkohol & Jugendschutz
Nach einer spannenden Zusammenfassung über die Dialogwoche Alkohol 2017 folgte mit dem nächsten Referenten, der Experte schlechthin für den Kontext Alkohol und Jugendschutz in der Steiermark. Hier konnten wir von Mag. Mario Wünsch, Steiermärkische Landesregierung – Fachabteilung für Gesellschaft Jugendschutz, die Fakten zum Thema erfahren. Wie die Testkäufe bestätigen, herrscht in der Praxis große Unsicherheit welcher Alkohol an Jugendliche verkauft werden darf. Um die Vorgaben des Jugendschutzgesetzes einzuhalten, gehören Eltern wie auch unterschiedliche Berufsgruppen in die Pflicht genommen und Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung weiterhin forciert.
„Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“ will im Netzwerktreffen die unterschiedlichen Facetten des Themas „Alkohol“ beleuchten und diskutieren. Dazu gehört auch Alternativen auf zu zeigen. Und so fand man sich am Ende des ersten Netzwerktreffens in gemütlicher Runde wieder um Verjus zu verkosten (Saft, der durch das Auspressen unreifer Trauben erzeugt wird und mittlerweile als Weihnachtspunsch, fruchtiger Sektersatz uvm. angeboten wird).