„Andere Länder, andere Sitten“: Griechenland
In unserer Rubrik „Andere Länder, andere Sitten“ blicken wir über den Tellerrand und fragen Menschen aus anderen Ländern bzw. Kulturen, […]
Viele Menschen unterschätzen die Gefahren von übermäßigem Alkoholkonsum – und rutschen in die Abhängigkeit. Wenn Sie selbst oder jemand in Ihrem Umfeld zu viel Alkohol trinkt, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und reden Sie darüber: mit einer Person Ihres Vertrauens, einem Arzt oder einer Ärztin oder einer unserer zahlreichen Hilfseinrichtungen und Beratungsstellen in der Steiermark. Übermäßiger Alkoholkonsum hat nicht nur schwerwiegende Folgen für die Betroffenen, sondern auch für Familie, Freund*innen und an der Arbeitsstelle.
Dass Alkohol süchtig machen kann, ist bekannt. Wie schwer die gesundheitlichen und sozialen Folgen durch den Konsum von Alkohol aber wirklich sind, wird massiv unterschätzt.
Eine wissenschaftliche Untersuchung, die im britischen Fachblatt „The Lancet“ erschienen ist, stuft Alkohol als gefährliche Droge ein. Legale Drogen wie Alkohol und Tabak fordern weltweit mehr Opfer als illegale Substanzen wie Opioide oder Amphetamine.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jedes Jahr circa 3 Millionen Menschen an den Folgen ihres zu hohen Alkoholkonsums. Alkohol ist außerdem der Auslöser für über 200 Krankheiten.
Eine Sucht tritt nie plötzlich auf, sondern entwickelt sich über einen längeren Zeitraum hinweg. Bei Alkohol dauert diese Entwicklung meist mehrere Jahre. Die Grenzen zwischen Genuss, Missbrauch und Abhängigkeit sind fließend und oft schwer zu erkennen.
Betroffene können ihre Sucht gut verbergen und funktionieren im Alltag sowie im Beruf. Deshalb wird die Krankheit nicht immer sofort erkannt. Außerdem ist Alkohol ein fester Bestandteil unserer Ess-, Trink- und Feierkultur. Dabei übersehen manche Menschen, dass sich aus einer harmlosen Angewohnheit mit der Zeit eine Abhängigkeit entwickelt. Sich einzugestehen, dass man ein Problem hat, ist am schwierigsten. Doch ein wichtiger erster Schritt.
Halten Sie zwei alkoholfreie Tage pro Woche ein. Damit entlasten Sie Ihre Leber und gewöhnen sich nicht an den Alkohol.
Für gesunde Erwachsene wird empfohlen, gewisse Grenzwerte nicht zu überschreiten.
Die Grenzmengen sind für Frauen und Männer unterschiedlich. Langjähriger und exzessiver Alkoholkonsum bewirkt ein erhebliches Krankheitsrisiko.
Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. In der ganzen Steiermark finden Sie ein vielseitiges Hilfsangebot. Hier geht es direkt zu Ihren Ansprechpersonen.
Angehörige und Freund*innen von Menschen mit einer Alkoholkrankheit leiden mit. Sie sind oft mit der Situation überfordert und wissen nicht, wie sie die geliebten Menschen unterstützen sollen.
+ Seien Sie für die betroffene Person da und hören Sie zu.
+ Ermutigen Sie die betroffene Person, sich professionelle Hilfe zu holen.
+ Schlagen Sie Hilfsangebote vor.
+ Zeigen Sie Verständnis und setzen Sie Betroffene nicht durch zu hohe Erwartungen unter Druck.
+ Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst und achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse.
! Trinken Sie nicht gemeinsam Alkohol.
! Kontrollieren Sie die betroffene Person nicht.
! Vermeiden Sie Vorwürfe und Belehrungen.
! Setzen Sie Grenzen und halten Sie sich daran.
! Sprechen Sie keine leeren Drohungen aus.
! Übernehmen Sie nicht die Verantwortung für die betroffene Person.
! Verheimlichen Sie das Problem nicht.
Unter Co-Abhängigkeit werden Verhaltensweisen von nahestehenden oder angehörigen Personen verstanden, die wesentlich für das Suchtverhalten sind.
Zum Beispiel können sie das Suchtverhalten noch fördern oder verstärken. Besonders Frauen bemühen sich oft über lange Zeit, den Schein nach außen zu wahren und den alkoholkranken Partner zu unterstützen. So entwickelt sich ein Leben, das völlig von der Abhängigkeit des Partners gesteuert wird. Angehörige von alkoholkranken Personen können mit Hilfe von Expert*innen aus der Co-Abhängigkeit entkommen und ein eigenständiges Leben führen.
Co-Abhängigkeit am Arbeitsplatz bedeutet zum Beispiel, dass Vorgesetzte und Kolleg*innen das auffällige Konsumverhalten lange dulden. In der guten Absicht, der betroffenen Person zu helfen, wird das Problem vertuscht und Verantwortung abgenommen. Arbeitsaufgaben werden übernommen, wodurch sich die Alkoholproblematik aber nur weiter verschärft.
Ein klares Anzeichen für Alkoholabhängigkeit ist es, wenn der Konsum von Alkohol zur Gewohnheit wird. Es wird immer häufiger und immer mehr getrunken, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Diesen Effekt nennt man „Toleranzentwicklung“.
Eine behandlungsbedürftige Alkoholsucht besteht, wenn mindestens 3 der folgenden Kriterien in den vergangenen 12 Monaten erfüllt wurden:
Eine Alkoholsucht ist eine ernste chronische Erkrankung und braucht professionelle Hilfe. Verschiedene Fachkräfte können dabei mitwirken: Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeut*innen, Physiotherapeut*innen oder Sozialarbeiter*innen. Die Behandlung berücksichtigt körperliche, psychische und soziale Faktoren.
Die medizinische Behandlung dient dazu, den Körper von Alkohol zu befreien und Entzugserscheinungen zu lindern. Hier können zur Unterstützung auch verschiedene Medikamente eingesetzt werden. In dieser Phase steht die körperliche Stabilisierung im Mittelpunkt.
Im Anschluss erfolgt meist eine psychotherapeutische Behandlung (Einzelgespräche und Gruppentherapie), um die Ursachen der Alkoholsucht zu behandeln und den Betroffenen dabei zu helfen, sich von der Abhängigkeit zu lösen. Eine wichtige Rolle spielen auch Selbsthilfegruppen. Dort kann man sich mit anderen Erkrankten austauschen und sich gegenseitig unterstützen.
Die Ziele einer Therapie werden mit jedem Patienten und jeder Patientin individuell besprochen. Ein Ziel kann die Abstinenz sein. Das bedeutet, ganz auf Alkohol zu verzichten. Aber auch die Einschränkung des Konsums ist bereits ein großer Fortschritt. Wenn weniger und seltener getrunken wird, können Begleit- oder Folgeerkrankungen verhindert oder abgemildert werden (zum Beispiel Leberzirrhose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen).
Am Ende soll die Behandlung die Betroffenen dazu befähigen, ihr Leben möglichst gesund, selbständig und freudvoll zu gestalten.
Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko für eine Alkoholabhängigkeit erhöhen. Zum Beispiel berufliche und private Belastungen (Armut, Gewalterfahrungen). Auch traumatische Erlebnisse, Angststörungen oder Depressionen können eine Alkoholabhängigkeit begünstigen.
Menschen, in deren persönlichen Umfeld häufig Alkohol getrunken wird, haben ein erhöhtes Risiko, selbst an einer Alkoholabhängigkeit zu erkranken, zum Beispiel Kinder alkoholkranker Eltern. Beginnt der Alkoholkonsum bereits in jungen Jahren, steigt die Wahrscheinlichkeit, später im Leben eine Alkoholsucht zu entwickeln.
Schließlich spielen auch gesellschaftliche und kulturelle Einflüsse eine Rolle. Unbeschränkter Zugang zu Alkohol und günstige Preise erleichtern den Missbrauch. Insgesamt erkranken Männer häufiger an Alkoholsucht als Frauen.
Erstellt: 05/2023
Aktualisierung vorgesehen: 2026
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