Interview mit Veronika Mitteregger (Flein)
Das Gefühl nicht dazu zu gehören, wenn man in einer geselligen Runde nichts trinkt, hat Veronika Mitteregger dazu bewegt, alkoholfreie Produkte auf den Markt zu bringen.
Nehmen Sie selbst am Dry January 2025 teil?
Mein Mann und ich haben beide im Jänner Geburtstag. Letztes Jahr haben wir einige Joker im Dry January dafür verbraucht. Aber die restlichen Tage keinen Alkohol zu trinken, ist bestimmt auch heuer eine gute Idee.
Haben Sie schon einmal Alkohol gefastet?
Ja, immer wieder mal für eine Zeit.
Was hat Sie dazu motiviert, alkoholfreie Produkte am Markt anzubieten?
Meine Schwangerschaft und das Gefühl, nicht dazu zu gehören, wenn man in einer geselligen Runde nur ein Glas Wasser trinkt. Ich wollte etwas Schönes zum Anstoßen haben, ebenso einen Genuss im Glas, etwas Besonderes für einen besonderen Anlass.
Wie wirkt sich der Dry January auf Ihre Produktions- & Verkaufsstrategien aus?
Man spürt, dass immer mehr Menschen diesem Trend etwas abgewinnen können. Zudem ist es medial mittlerweile auch in Österreich sehr präsent. Das wirkt sich natürlich positiv auf den Verkauf aus.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Herstellung alkoholfreier Varianten (z. B. bei der Qualität oder Produktentwicklung)?
Flein ist von der Natur abhängig, von jedem Jahrgang und seiner Witterung. Zudem spielen eine sorgfältige Pflege der Weingärten und die selektive Ernte von Hand eine große Rolle. Nach einer Pressung sanft wie bei Champagner, geht es darum, die Aromen zu bewahren und mit einer speziellen, schonenden Technologie zu pasteurisieren. Und dann geht’s um die richtige Ausstattung, die nicht nur technisch, sondern auch optisch passen muss. Es gibt immer was zu tun.
Wie sehen Sie Ihre Verantwortung als Produzent*in in Bezug auf einen gesunden Umgang mit Alkohol?
Ich freue mich, dass wir mit Flein einen Beitrag dazu leisten können, dass auch Menschen, die keinen Alkohol trinken möchten, ein edles Getränk im Glas haben. Es gibt so viele gute Gründe, auf Alkohol zu verzichten – ob schwanger, Autofahrer, aus gesundheitlichen oder religiösen Gründen, weil man noch arbeiten will oder einfach nur so.
Welche Innovationen oder Trends im Bereich alkoholfreier Produkte und Alternativen finden Sie besonders spannend?
Ich finde, dass sich gerade eine Kategorisierung der Produkte auftut. Wo wir lange von alkoholfreien Alternativen gesprochen haben, differenzieren wir nun zwischen Kombuchas, Säften, entalkoholisiertem Wein, Sparkling Teas, etc
Was ist Ihre persönliche Lieblings-Alternative statt Alkohol beim Anstoßen?
Ich liebe Naturprodukte. Deshalb (und wegen Flein) sind meine bevorzugten Alternativen edle Säfte in verschiedensten Formen. Aber auch für Kombuchas und Sparkling Teas habe ich einiges übrig!