Bierzelt – Blasmusik
Der Steirische Blasmusikverband hat genug vom Bierzelt-Klischee. Obmann Erich Riegler über die Beweggründe für das Engagement für einen verantwortungsvolleren Umgang mit Alkohol:
Ich mache die Beobachtung, dass sehr viele regionale Medien sehr gerne und meist sehr objektiv über die Geschehnisse, und damit oft über sehr schöne Erfolge von Musikkapellen und die Ereignisse rund um Musikerinnen und Musiker berichten. Wenn man größere Medien betrachtet, wie landesweit gekaufte Zeitungen oder gar unser „Staatsfernsehen“, so ist die Berichterstattung über die sehr zahlreichen Aktivitäten in den Reihen der Blasmusik sehr selten. Und, was auffällt und viel schlimmer für unser Image ist, wird die Darstellung der„Blasmusik“ oft klischeehaft vermittelt.
Nicht selten ist ein Bierkrügerl in der Hand eines Musikers die Hauptdarstellung auf Bildern.
Der eigentliche Grund für einen Zeitungsartikel oder Fernsehbeitrag rückt damit in den Hintergrund. Blasmusik ist äußerst bunt und vielfältig. (…) Die Insider wissen natürlich, wie viel Probenaufwand, wie viel Arbeit mit der Jugend in der Ausbildung, wie viel Engagement in der Organisation durch Funktionäre, und vor allem wie viel Ehrenamtlichkeit aller Beteiligten zum Gelingen eines komplexen Musikbetriebes einer Musikkapelle notwendig ist.
Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass dies die Gründe, neben den persönlichen Herausforderungen, sind, warum nach wie vor sehr viele Jugendliche zu den Blasmusikkapellen kommen und dort eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung finden. Dabei üben sehr viele Funktionäre einen sehr verantwortungsvollen Umgang mit Kindern und Jugendlichen aus, die ihnen ja in der Zeit der Proben und Auftritte, oder gar bei Konzertreisen und Fahrten zu auswärtigen Auftritten vertrauensvoll von ihren Eltern anvertraut werden. All das wäre nicht möglich, wenn die Strukturen und Vorgangsweise nicht in Ordnung wären, und vor allem der Jugendschutz gewährleistet wird. Wenn etwa ein Blasmusiker nach einem Frühschoppenkonzert ein Bier konsumiert, dann ist das nicht ursächlich mit der Blasmusik zusammenhängend, wie oft unterschwellig vermittelt wird.
Ein Blasmusiker wird auf Festen nicht mehr und nicht weniger konsumieren, wie jeder andere auch.
Daher setze ich mich ganz besonders gegen diese Klischeedarstellungen ein! Für den Schutz unserer Blasmusikjugend und auch für uns Erwachsene sind natürlich nicht nur die Funktionäre in den Musikkapellen verantwortlich. Es ist jede Musikerin und jeder Musiker gefordert mit bestem Beispiel voranzugehen.
Um die Ernsthaftigkeit dieser Problematik zu unterstreichen schließt sich der Steirische Blasmusikverband gerne der Initiative des Gesundheitsfonds Steiermark „Weniger Alkohol –Mehr vom Leben“ an.
Erich Riegler,
Landesobmann Steierischer Blasmusikverband
Der vollständige Text von Erich Riegler ist im Magazin JOHANN erschienen. Freundlicherweiße dürfen wir ihn auch an dieser Stelle veröffentlichen.